Biker und Triker gehen im Nikolauskostüm auf große Fahrt durch den Kreis Heinsberg. Damit engagieren sie sich für einen guten Zweck. Mit dabei ist auch Ehrenmitglied „80-Euro-Waldi“.
Nicht nur Traktoren und Lkw bevölkerten am Samstag in großer Zahl die heimischen Straßen, sondern auch die Biker und Triker mit ihrer traditionellen Nikolausparade für einen guten Zweck. Dabei vermeldeten die Biker & Triker Freunde ohne Grenzen (BTFoG) mit exakt 300 Teilnehmern einen neuen Rekord. Dank prominenter Unterstützung durch Walter Lehnertz, aus dem Fernsehen besser bekannt als 80-Euro-Waldi aus der Sendung „Bares für Rares“, ging nach der „Zieleinfahrt“ in der Kreisstadt auf dem Heinsberger Weihnachts- und Wintermarkt zeitweise gar nichts mehr. Sowohl unzählige Nikoläuse, darunter Nikolaus Waldi, als auch seine Fans hatten sich nämlich auf den Weg dorthin gemacht.
"Pflegekräfte sind das Herz unserer Gesellschaft! Wir klatschen nicht nur in die Hände, sondern wir sammeln auch Spenden!" - Horst „Hotte“ Sommer, Ehrenpräsident der Biker und Triker
Das freute natürlich Stefan Emunds, beim Heinsberger Gewerbe- und Verkehrsverein für die Organisation des Marktes zuständig. In Ermangelung einer Bühne hatte er einen Bereich zwischen Eisbahn und Karussell für den hohen Besuch abgesperrt. „Ich habe das Gefühl, der Nikolaus fährt Motorrad. Die Rentiere sind im Stall geblieben, denen ist es zu warum geworden“, scherzte er, als er sich jedoch plötzlich einer stattlichen Zahl von Rentieren, den verkleideten Frauen der BTFoG-Nikoläuse, gegenübersah.
Ehrenpräsident Hotte (Horst) Sommer freute sich über die vielen Besucher und wiederholte das Motto, mit dem sich die Biker und Triker dieses Mal auf den Weg gemacht hatten. „Pflegekräfte sind das Herz unserer Gesellschaft! Wir klatschen nicht nur in die Hände, sondern wir sammeln auch Spenden!“, lautete es. Und Spenden hatten die Teilnehmer auf ihrer Tour von Wassenberg nach Gangelt und zurück nach Heinsberg reichlich gesammelt, genau 5900 Euro. Sie kamen auf dem Weihnachtsmarkt dann gleich drei Hospizen zugute, dem Hospiz der Hermann-Josef-Stiftung in Erkelenz, der ambulanten Hospizbewegung Camino in Geilenkirchen und dem ökumenischen, ambulanten Hospizdienst Regenbogen in Wassenberg.
Für 80-Euro-Waldi, seit kurzem Ehrenmitglied der BTFoG, war es selbstverständlich, sich an der Nikolausparade zu beteiligen. Zusammen mit den ersten 190 Bikern & Trikern war er mit seinem Transporter vom Clubheim in der Wassenberger Oberstadt aus gestartet. Die übrigen Teilnehmer hatten sich im Laufe der Ausfahrt dazu gesellt. „Jetzt bin ich im Club“, betonte er, während er sich noch mit weißer Lockenperücke, langem Bart und Nikolausmütze verzierte. „Jetzt muss ich doch gucken, wenn die Männ wat machen, dat ich dabei bin“, ergänzte er. „Wenn Du die ganzen Mopeds siehst“, schwärmte er, „dat is doch wieder ‘ne tolle Sache.“
Auch beim finalen Marktgeschehen war er weiterhin begeistert, fand aber auch kritische Worte dafür, dass Hospize in Deutschland auf Spenden angewiesen sind. Das sei schade, erklärte er. „Was die Mädels und Jungs tun, ist mit Geld nämlich nicht zu bezahlen!“ Danach drehte er mit seinen Rentieren eine Runde über den Markt und verteilte Spenden, darunter 400 Weckmänner, die ihm eine Bäckerei aus Marmagen gespendet hatte und viel Schokolade und Gebäck, ein Geschenk eines Süßwarenherstellers. Sein Finale gab er in der Süßwarenbude von Susi Zaunbrecher aus dem Selfkant, die er mit signierten 80-Euro-Scheinen und 80-Euro-Aufklebern zwecks Weitergabe an seine Fans versorgte.
Natürlich waren auch die Vertreter der drei Hospize begeistert von der Nikolausparade. Sonja Cleef-Stassen von Camino war im Beiwagen sogar mitgefahren. „Das ist toll, dass jetzt so viele Menschen auf uns aufmerksam werden und uns unterstützen“, erklärte sie. Die damit verbundene Wertschätzung mache „ein unheimlich schönes Gefühl“.
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Fotos + Artikel: Anna Petra Thomas